„Vor allem ist es der Schmerz, der in meiner rechten Hand sticht, bevor ich zur Waffe greife.“
WeiterlesenPoesie
Le Soleil
Le soleil
Le soleil nous attend partout,
dans chaque trou foncé,
derrière chaque rocher,
après chaque pluie,
après chaque froid.
Il se reflète dans cchaque larme
et nous fait rire,
encore et encore.
Freie Übersetzung:
Die Sonne
Die Sonne erwartet uns überall,
in der Dunkelheit,
hinter jedem Felsen,
nach jedem Regen und
nach jeder Kälte.
Sie zeigt sich in jeder Träne
und bringt uns zum Lächeln,
immer wieder.
© K.R.Hake, 2009/2020
Sommerworkshop für Kinder: Kunstfilm – Film-Kunst – Wir erzählen unsere Geschichten
Liebe Eltern,
liebe Kinder,
Filmemachen und Geschichtenerzählen können Kinder zwischen 10 und 14 Jahren in einem Sommerferien-Workshop an der Kunst- und Musikschule in Brühl. Vom 15.07.-19.07. wollen wir lernen, wie wir unsere eigenen Geschichten erzählen und sie künstlerisch in Szene setzen. Dabei stehen den Kindern in den Räumen der Kunst- und Musikschule Materialien zum malen, basteln, zeichnen und schreiben für die Gestaltung eines visuellen Konzepts zur Verfügung. Des Weiteren wollen wir mit unseren Smartphones die digitalen Medien erkunden, indem wir unsere „Story“ in einen Film verwandeln. An „Lieblingsorten“ der Stadt Brühl werden wir dafür passende Filmschauplätze finden. So werden kleine, individuelle Kunstfilme entstehen, die jedes Kind im Anschluss als Werk mit nach Hause nimmt.
Hier ist der Link zur Veranstaltung und Anmeldung:
Edgar

I sold „Edgar“. He came to life by sketching around. Not only me but someone else appreciates his existance. Safe travels, Edgar.
Neue Aufgabe: Schwarzlichttheater
Nun erhielt ich die Aufgabe, an der Erich-Kästner Realschule in Brühl, NRW, ein Schwarzlichttheaterstück mit den Schülerinnen und Schülern schreiben, inszenieren und im Dezember in der Schule am Tag der offenen Tür aufführen zu dürfen. Habe mich grad daran gesetzt die Geschichte zu schreiben (das war gestern).
Es fehlen noch Szenen und Dialoge, Musik. Denn schön wie es ist, mache ich sowohl Drehbuch als auch Regie. Bin sehr gespannt, wie weit wir kommen und freue mich, mit den Kindern zusammen mein erstes kleines Theaterstück umzusetzen.
Kurztext: Das Kratzen eines Kaninchens an der Wange
An einer Wandtafel befinden sich im Klassenraum auswechselbare Folien, die mit Zahlen von Null bis 31, mit den Monaten von Januar bis Dezember und mit den Wochentagen von Montag bis Freitag versehen sind. Morgen für Morgen, Jahr für Jahr, stellen die Kinder erneut das Datum ein und jedes Kind liest einmal das Datum von der Tafel ab. An diesem Morgen lesen sie mit müden Stimmen „Es ist Mittwoch, der 30. Mai 2018“.
Manchen Kindern fällt das Lesen sehr leicht und anderen sehr schwer. Es ist kaum so, als gebe es etwas dazwischen in der Klasse, was gut sei.
Um auszudrücken, mit wieviel Freude ich den Viertklässlern dabei zusehe ihr Tagewerk zu schaffen, brauche ich mehrere Zeilen. Dabei ist der erste Streich dieser Kinder an diesem Tag doch nur, das Datum vorzulesen. Die Wege mit dem Rollstuhl zur Holzscheibe sind weiter und beschwerlicher als zu Fuß, vor allem, weil es so eng in den Klassenräumen ist. Jenny ist das Mädchen mit dem schönsten Lächeln der Klasse. Sie wendet ihren Rollstuhl zur Wandtafel herum, um ablesen zu können.
Jenny kam mit Sauerstoffmangel auf die Welt. Sie hat so hagere Knochen, dass ihr Skelett wie verschwunden scheint ebenso wie ihre Muskulatur und ihre Intelligenz. Das erste, worauf Jenny an jedem Morgen aufmerksam macht ist das Bild eines Hasen auf der Wandtafel, das den Frühling anzeigt und Jenny sagt dazu: „Guck mal ein Kaninchen“. Diese Tiere kennt sie, die hat sie zu Hause.
Thommy, ein ADHS-Kind – und was der sonst noch alles haben soll – springt von seinem Platz auf, um seiner Freundin zu helfen: „Der Hase kommt im Frühling mit seinem Korb und bringt die Ostereier, Jenny … sag mal ‚Früühling‘ „, erklärt er und Jenny lächelt. Zu leise versucht sie noch einmal das Datum vorzulesen, doch sie verschluckt die Jahreszeit. Ihr fällt auf, dass auf dem Bild ein Kaninchen abgebildet ist und sie sagt: „Guck mal, ein Kaninchen“. Der Klasse zeigt sie, wie Bonny, eines ihrer drei Kaninchen, sich einst mit seiner Pfote an der Wange kratzte. Daran erinnert Jenny sich: Es ist eine der wenigen Erinnerungen, die sie hat.
„Das war vor drei Jahren, Jenny“, sagt ihre Lehrerin und Jenny lächelt. Nur wenig später bleibt ihr die Jahreszahl im Hals stecken. Jenny mauschelt sich an der ‚Tausend‘ vorbei. Die ist schwer auszusprechen und bleibt an ihrem Gaumen kleben.
Alles, was an diesem Morgen übrig bleibt, als Jenny mit dem Rollstuhl zurück an ihren Platz fährt, sind ihr schönes Lächeln und das Kratzen eines Kaninchens an der Wange.
© Katharina Rebecca Hake
